Zero Trust in 5 Minuten erklärt – und warum es dein Netzwerk retten könnte
Wusstest du, dass dein WLAN-Drucker regelmäßig mit dem Internet spricht – auch wenn du ihn nicht benutzt?
Oder dass dein Solaranlagen-Wechselrichter von Deye heimlich Verbindungen nach Asien aufbauen kann?
Willkommen im Jahr 2025 – wo Geräte im eigenen Haus mehr wissen und senden, als du denkst.
Und genau deshalb brauchst du: Zero Trust.
Was heißt „Zero Trust“?
„Zero Trust“ heißt übersetzt: „Null Vertrauen“.
Die Idee ist einfach – aber wichtig:
Vertraue keinem Gerät in deinem Netzwerk – auch nicht, wenn es „bei dir zu Hause“ steht.
Denn: Nur weil ein Gerät im eigenen WLAN ist, heißt das noch lange nicht, dass es sicher ist.
Warum ist das wichtig?
Beispiel 1: HP-Drucker mit Tinten-Abo
Viele moderne Drucker (z. B. von HP mit „Instant Ink“-Service) sind ständig online.
Sie melden:
- wie viel Tinte du verbrauchst,
- wie oft du druckst,
- wann du das letzte Mal eine Seite gedruckt hast.
Und manchmal werden sie sogar ferngesteuert gesperrt, wenn das Abo endet.
Das ist kein Science-Fiction – das passiert wirklich. Dein eigener Drucker kann gegen dich arbeiten.
Beispiel 2: Deye-Wechselrichter bei Solaranlagen
Viele dieser Geräte haben eine Fernwartung direkt vom Hersteller – aus China oder anderen Ländern.
Was bedeutet das?
- Der Wechselrichter baut eine Verbindung ins Internet auf
- Teilweise direkt in asiatische Rechenzentren
- Ohne dass du das je bemerkt hast
Wenn jemand Zugang zu deinem Wechselrichter bekommt, kann er u. U. auch in dein Heimnetz reinschauen. Das ist wie ein offenes Fenster in deiner digitalen Wohnung.
Wie hilft Zero Trust?
Zero Trust sagt:
„Nur weil ein Gerät in meinem Netzwerk ist, bekommt es NICHT automatisch Zugriff auf alles.“
Stattdessen:
- Trennen: Jedes Gerät bekommt nur den Zugang, den es wirklich braucht
- Kontrollieren: Wer kommuniziert mit wem? Warum?
- Blockieren: Alles, was unnötig ist – raus damit
🔧 Was kann ich zuhause tun?
Du brauchst keine Profi-Ausrüstung. Du kannst sofort anfangen:
Maßnahme | Beispiel |
---|---|
Gäste-WLAN für fremde Geräte | Freunde oder Kinder bekommen ein Extra-WLAN |
IoT-Geräte ins eigene WLAN | Drucker, Wechselrichter, smarte Lampen trennen vom PC |
Firewall-Regeln setzen | Dein Drucker braucht keinen Zugang zu deiner NAS |
Internet-Zugriff einschränken | Wechselrichter darf nicht nach außen telefonieren |
VPN statt Portfreigaben | Für Fernzugriff: lieber Tailscale als offene Ports |
Geräte regelmäßig prüfen | z. B. mit Apps wie Fing, nmap oder Router-Oberfläche |
Aber ist das nicht übertrieben?
Früher vielleicht.
Aber heute?
Die meisten Geräte im Haus sind kleine Computer mit Netzwerkanschluss – und oft schlechten Sicherheitsstandards.
Je mehr Geräte du hast, desto wichtiger wird Zero Trust.